Die Farben des Pfälzer Shepherd
Grundfarben
Zuchtbasis ist der Australian Shepherd, von dessen Farbvarietäten nur die Merkmale dreifarbig schwarz und dreifarbig braun für den Pfälzer Shepherd übernommen wurden.
Merle
Auf die Farben, die das normale Merle-Gen (M) hervorbringt, verzichtet das Zuchtprogramm des Pfälzer Shepherd, weil dieses Gen in heterozygoter Form mit Erkrankungen der Sinnesorgane (Auge, Gehör, Gleichgewicht) in Verbindung gebracht werden kann, in homozygoter Form Depigmentierung der Haut, Erblindungen, Taubheit und Einschränkungen des Gleichgewichtes bewirkt.
Zugelassen sind beim Pfälzer Shepherd das
- cryptische Merle-Gen Mc, das auch in homozygoter Form keine weißen Fellbereiche generiert und deshalb nicht - nach bisherigen Erkenntnissen- mit den damit assoziierten Erkrankungen behaftet ist,
- und das atypische Merle-Gen (Ma) nur in heterozygoter Form, da es nicht genügend Belege darüber gibt, wie dieses Gen in homozygoter Form agiert.
- in homozygoter Form bewirken diese Gene eine allgemeine Farbaufhellung: Mc/Mc hellt auf zu einem dunklen Silber (altsilber)/ dunklem Gold (altgold). Ma/Mc ergibt eine stärkere Aufhellung (silber, gold)
Dilute
Im Gegensatz zum Australian Shepherd ist der Farbverdünnungsfaktor (Dilute d) erlaubt. Liegt der Faktor in homozygoter Form vor (d/d), erscheint die Fellfarbe aufgehellt auf Grundfarbe schwarz = stahlblau, auf Grundfarbe braun = bronce
Diese Farben sind in vielen Hunderassen verbreitet (z.B. Doggen, Border Collie), beim Weimaraner ist die Farbe sogar Rassemerkmal.
In einigen Zuchtlinien ist der Farbverdünnungsfaktor mit einer Hautveränderung assoziiert (CDA - Color Dilution Alopezie = farbverdünnungsbedingte Haarlosigkeit). Deshalb werden beim Zuchteinsatz silbener oder goldfarbener Australian Shepherd spezielle Maßnahmen ergriffen, um die Etablierung und Ausbreitung von CDA auszuschließen:
- Tiere mit stahlblauem/ broncefarbenem Fell und der Genkombination d/d kommen erst nach Erreichen des 2. Lebensjahres zum Zuchteinsatz
- 2 Wochen vor jeder Bedeckung muss vom stahlblauem/ broncefarbenem Elterntier eine neue fachtierärztliche Untersuchung vorliegen, die die Erkrankung ausschließt.
- Alle dilutefarbenen Hunde der Zucht werden im Forschungsprojekt des Institutes of Genetics der Universität Bern registriert und untersucht.
Hierzu ein Auszug aus der Korrespondenz mit Prof. Dr. Tosso Leeb
".... habe genau wie Sie den Eindruck, dass die allermeisten Fälle und insbesondere die schweren Fälle von CDA im Alter von unter 2 Jahren beginnen. Allerdings gibt es auch seltener Fälle von CDA, die erst später im Leben beginnen. Der variable Zeitpunkt des Krankheitsbeginns ist einer der Gründe, warum unsere Forschung zur CDA so schwierig ist."
Der Pfälzer Shepherd ist immer dreifarbig (weiße und kupferfarbene Abzeichen) auf den Grundfarben Schwarz, Braun, Silber, Gold, Stahl, Bronce
Farbgenetik
Um größtmögliche Transparenz der Farb- Anlage und Vererbungsmodalitäten zu bieten, wird die Abstammungskarte der Zuchttiere wie der Nachkommen mit der Farb-Gen-Formel versehen:
Die Grundfarbe Schwarz (B black) ist dominant und kommt vor als B/B rein schwarz und B/b phänotypisch schwarz mit Faktor braun
Die Grundfarbe Braun ist eine autosomal-rezessive Abwandlung (Farbzellenverdünnung) von Schwarz und erscheint nur in homozygoter Form (d/d) als braun.
Das Farbverdünnungsgen Dilute kommt vor als Wildtierform (D = keine Farbverdünnung) und autosomal-rezessiv d = farbverdünnt und bildet nur in homozygoter Form (d/d) die Farbverdünnung aus.
- Die Kombination aus schwarz (B/B, B/b) und dilute (d/d) generiert eine stahlblaue Fellfarbe
- Die Kombination aus braun (b/b) und dilute (d/d) generiert eine broncefarbene Fellfarbe
- Das atypische Merle-Gen (Ma) kann eine Farbaufhellung generieren
- Das cryptische Merle-Gen (Mc) kann eine Aufhellung der Farbe generieren, meistens in Kombination (Ma/Mc, Mc/Mc)
MaMc silber gold kristallsilber kristallgold
